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Die Post steckt Geld in einem sinnlosen rechtlichen Streit


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    Mit dem Auto sind es 10 Minuten. Von der Wankdorfallee 4 zur Steinerstrasse 35. Vom Hauptsitz der Schweizer Post zur renommierten Anwaltskanzlei Lafranchi Meyer.

    Angestellte von der Post Company Cars, eine Tochter des Gelben Staatsriesen, hatten in letzter Zeit viel Kontakt mit den Anwälten. In gemeinsamer Sache.

    Vor sechs Jahren begann alles noch friedlich und kooperativ.

    Das KMU leaste bei der Post Company Cars ein Fahrzeug. Nach fünf Jahren, so die Abmachung, könne das KMU den Wagen für etwa über 20’000 Franken übernehmen.

    150’000 Kilometer Laufleistungen waren vereinbart, am Ende waren es knapp 100’000.

    Das kleine Unternehmen brachte das Fahrzeug in den Service, und die Post Company Cars genehmigte die Reparaturleistungen.

    Im Gespräch mit einem Post-Cars-Angestellten erfuhr die Mini-Firma, dass es gemäss Vertrag sämtliche genehmigte Reparaturen und die Minderkilometer rückerstattet erhalte.

    Bis da hatte es die Rechnungen selber bezahlt.

    Das KMU ging an den Rechner und staunte nicht schlecht.E twa 10’000 Franken könnte es in Rechnung stellen.

    Das Auto würde das KMU somit nur noch knapp 10’000 Franken kosten.

    Die Post Company Cars wollte darauf nicht eingehen. Das KMU soll den Wagen zuerst bezahlen, und zwar die vereinbarten 20’000 Franken.

    Nein, erwiderte dieses trotzig. Ablösepreis minus Guthaben – wie abgemacht.

    Es folgten Briefe hin und her, auch eine Telefonkonferenz fand statt. Die Post Company Cars hatte irgendwann keine Nerven mehr und schaltete die noble Anwaltskanzlei ein.

    Die Hausjuristen, anscheinend überfordert.

    Jedenfalls ging Lafranchi Meyer zur ersten Instanz, der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland. Ihr Rechtsbegehren:

    Innert zehn Tagen müsse der Wagen zurückgebracht werden. Für jeden säumigen Tag soll der Staat 1’000 Franken Ordnungsbusse einfordern.

    Das Schlichtungsgesuch allein ist 22 Seiten lang, der Aktenberg bis heute rund 20cm hoch.

    Wenn man von 1’000 Franken juristischen Aufwand pro Seite ausgeht, hat man den Streitwert des fünf Jahre alten Fahrzeugseugs schon jetzt überschritten.

    Ende August dieses Jahres kam das Gericht zum Entschluss:

    Das Gesuch um vorsorgliche Massnahmen wird abgewiesen, die Post Company Cars muss sämtliche Gerichtskosten übernehmen und eine Parteientschädigung bezahlen.

    Viel Staatsgeld für eine Lappalie.

    Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Die Post Company Cars zieht den Fall nämlich weiter. Bisher wurden bereits fünf Verfahren eingeleitet.

    Die Tochter des Giganten mit Staatsmonopol reichte vor ein paar Monaten sogar eine Strafanzeige gegen den Aussendienst-Mitarbeiter des KMUs ein, ohne die zuständige Staatsanwaltschaft über das laufende Verfahren bei der Schlichtungsbehörde zu informieren.

    Worauf das Fahrzeug am Wohnsitz des Angestellten, morgens um 6.30 Uhr, beschlagnahmt wurde.

    Das KMU versteht die Welt nicht mehr.

    “Wir haben immer wieder nachgefragt, warum wir keine saubere Abschlussrechnung bekommen, wie jedes andere seriöse Leasingunternehmen dies auch mache.”

    „Es kann doch nicht sein, dass wir zuerst 20’000 bezahlen, um dann die Post Company Cars für die rund 10’000 Guthaben eventuell rechtlich belangen zu müssen.“

    „Vielleicht gehört dies ja zur Strategie der Post Company Cars.“

    Sämtliche eigenen Auslagen des KMUs wie Befragungen, Dokumente bereitstellen für den Anwalt, kurz, die Aufwendungszeiten aller Art sowie der Tatsache, dass der Aussendienstler ein Fahrzeug benötigt und den noch zu erwartenden Standschäden am beschlagnahmten Fahrzeug, summieren sich immer weiter.

    Und dies nur wegen der Weigerung der Post Company Cars, dem KMU eine Schlussabrechnung auszustellen – so die Sichtweise der betroffenen Kleinfirma.

    Das KMU will nun den Spiess umdrehen und behält sich rechtliche Schritte gegen die Post Company Cars für seine Aufwendungen vor.

    Die Post selber wollte keine Stellung nehmen. Es handle sich um ein laufendes Verfahren, so ein Sprecher.

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    Author: Katelyn Keith

    Last Updated: 1702213322

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